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Meta setzt auf skalierbare Geothermie von XGS Energy in New Mexico: Infrastruktur für KI-Rechenzentren

Facebook-Mutter Meta unterstützt Entwicklung von 150 Megawatt wasserunabhängiger Geothermie – ein strategischer Testfall für skalierbare Grundlast ohne fossile oder nukleare Rückfälle.

Meta hat einen Vertrag mit dem kalifornischen Unternehmen XGS Energy abgeschlossen, um in New Mexico bis zu 150 Megawatt an sogenannter „Advanced Geothermal Energy“ zu entwickeln. Die saubere Energie soll vor allem dem rapide steigenden Strombedarf durch KI-Rechenzentren dienen. Die Besonderheit: Die Technologie von XGS Energy verspricht, unabhängig von Wasserverfügbarkeit oder geologischen Bedingungen einsetzbar zu sein – und damit skalierbar im Sinne einer sauberen, sicheren und bezahlbaren 24/7-Stromversorgung.

Thermische Energie aus heißem Gestein

Im Gegensatz zur klassischen Geothermie, die auf natürliche Wasservorkommen und durchlässige Gesteinsschichten angewiesen ist, nutzt XGS Energy ein feststoffbasiertes, geschlossenes Kreislaufsystem. Eine Art Rohr-in-Rohr-Wärmetauscher fördert Wasser in heiße Tiefen, nimmt dort Überwärme auf und bringt sie zurück an die Oberfläche. Zusätzlich sollen thermisch leitfähige Materialien das Temperaturgefälle verbessern.

Der Clou: Weil die Technologie weder auf Wasserreservoire noch auf spezifische Felsformationen angewiesen ist, kann sie theoretisch überall dort eingesetzt werden, wo heißes Gestein in Reichweite ist – und das ist in vielen Regionen der Welt der Fall. Auch der Wasserverbrauch ist minimal: Das System arbeitet in einem geschlossenen Kreislauf.

Standortvorteil New Mexico

New Mexico gilt traditionell als fossiler Energielieferant: Die Region liegt im Permian Basin, einem der weltweit größten Öl- und Gasvorkommen. Doch die geologische Beschaffenheit bringt auch großes Potenzial für Geothermie mit sich: Laut aktuellen Studien verfügt der Bundesstaat über mehr als 160 Gigawatt an ungenutztem Geothermiepotenzial.

Bisher wurde diese Quelle kaum erschlossen. XGS Energy und Meta könnten mit ihrem Projekt den ersten skalierbaren Schritt machen: Das neue Projekt würde die bestehende Geothermieproduktion im Bundesstaat verzehnfachen. Stromabnehmer ist das regionale Stromnetz PNM, das auch die Rechenzentren von Meta beliefert.

Strategische Bedeutung: Gegenmodell zur Rückkehr von Gas und Atom

Die Entscheidung von Meta ist vor dem Hintergrund der Diskussion um den zukünftigen Strommix in den USA relevant. KI-Rechenzentren gelten als wesentlicher Treiber des rapide steigenden Strombedarfs. Viele Versorger setzen auf den Ausbau von Erdgas und fordern gar eine Renaissance der Kernkraft.

Mit dem Engagement in fortschrittliche Geothermie zeigt Meta einen alternativen Weg auf: Versorgungssicherheit durch skalierbare, wetterunabhängige Erneuerbare. Auch Google hatte sich bereits 2023 mit Fervo Energy auf ein ähnliches Modell eingelassen. Entscheidend wird sein, ob solche Projekte aus der Nische herausfinden und industriell skaliert werden können.

Potenzial für Speed & Scale

Im Sinne des „Speed & Scale“-Gedankens à la Johan Rockström ist die Technologie von XGS ein interessanter Baustein. Sie löst ein zentrales Problem der Geothermie – die Standortabhängigkeit – auf technologischem Weg. Wenn sich die Robustheit und Wirtschaftlichkeit im industriellen Betrieb bestätigen, könnte sich hier ein globaler Marktplatz für modulare, saubere Grundlastenergie entwickeln.

„Die Fortschritte in der KI erfordern kontinuierliche Energie, um die Entwicklung der Infrastruktur zu unterstützen“, sagt Urvi Parekh, Global Head of Energy bei Meta. „Mit geothermischen Technologien der nächsten Generation wie XGS, die skalierbar sind, kann die Geothermie ein wichtiger Akteur bei der Unterstützung der Weiterentwicklung von Technologien wie KI sowie der Entwicklung inländischer Rechenzentren sein. Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit XGS, um eine neue Kategorie der Energieversorgung für unsere Betriebe in New Mexico zu erschließen.“

Noch ist das Projekt in einer frühen Phase, erste Kapazitäten sollen bis 2030 ans Netz gehen. Doch mit Meta als Abnehmer könnte sich der politische und wirtschaftliche Fokus auf Geothermie in den USA verschieben – weg von der Nische, hin zur Infrastruktur.

Meta & XGS Energy: Zukunftspotenzial?

Die Partnerschaft zwischen Meta und XGS Energy ist mehr als ein einzelnes Grünstromprojekt. Sie ist ein Testfall für die Frage, ob saubere Grundlastenergie skalierbar gemacht werden kann. Sollte XGS liefern, könnte Geothermie in einer neuen Rolle auftauchen: Nicht als lokales Add-on, sondern als global einsetzbare Alternative zu Gas, Kohle und Atom im Zeitalter der KI-getriebenen Stromnachfrage.

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