Vulcan Energy
Projekt Lionheart: Vulcan Energy sichert sich 2,2 Mrd. € für Lithium-Produktion
Finanzierung für Projekt Lionheart abgeschlossen. Baustart erfolgt, kommerzielle Produktion ab 2028. HOCHTIEF strategischer Partner.
Das deutsch-australische Cleantech-Unternehmen Vulcan Energy hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht: Die vollständige Finanzierung für die erste Phase seines Lithium-Projekts im Oberrheingraben steht. Das Gesamtpaket für das Projekt „Lionheart“ umfasst 2,193 Milliarden Euro – getragen von einem breiten Mix aus öffentlichen Institutionen, Banken und Industriepartnern. Damit endet eine jahrelange Entwicklungsphase. Was bisher unter Finanzierungsvorbehalt stand, wird jetzt Realität: Der Bau der kommerziellen Anlagen hat begonnen.
Die Finanzierung verteilt sich auf mehrere Säulen. Den größten Teil bildet ein Fremdfinanzierungspaket über 1,185 Milliarden Euro, bereitgestellt von einem Konsortium aus 13 Kreditgebern. Größter Einzelgeber ist die Europäische Investitionsbank (EIB) mit 250 Millionen Euro. Hinzu kommen fünf internationale Exportkreditagenturen sowie sieben Geschäftsbanken.
Auf staatlicher Seite beteiligt sich der neu gegründete Rohstofffonds der Bundesregierung mit 150 Millionen Euro. Es ist das erste Investment des Fonds, der insgesamt ein Volumen von einer Milliarde Euro hat und die Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft diversifizieren soll. Auch die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz unterstützen das Projekt – insgesamt summiert sich die staatliche Förderung auf rund 350 Millionen Euro.
Vulcan selbst steuert 528 Millionen Euro Eigenkapital bei, das über die Ausgabe neuer Aktien eingeworben wurde (Kapitalerhöhung).
HOCHTIEF wird zum strategischen Partner
Besondere Bedeutung kommt dem Einstieg von HOCHTIEF zu. Der Baukonzern beteiligt sich mit 130 Millionen Euro an Vulcan Energy und baut seinen Anteil damit auf rund 15,7 Prozent aus. Gemeinsam mit dem australischen Mineralienspezialisten Sedgman hat HOCHTIEF ein Joint Venture gegründet, das Planung und Bau der beiden Produktionsanlagen übernimmt.
Die Lithiumextraktionsanlage (LEP) entsteht in Landau in der Pfalz, die zentrale Lithiumanlage (CLP) im Industriepark Frankfurt-Höchst. Das Auftragsvolumen für HOCHTIEF und Sedgman liegt bei 734 Millionen Euro. Beide Anlagen haben seit Herbst 2024 eine Baugenehmigung.
Neben HOCHTIEF beteiligen sich auch Siemens Financial Services und der Investor Demeter am Industriepartner-Konsortium mit insgesamt 133 Millionen Euro.
Politische Rückendeckung aus Berlin und Canberra
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bezeichnete das Projekt als starkes Signal für eine strategischere Rohstoffpolitik: „Australien bringt verlässliche Ressourcen und Technologiekompetenz ein, Deutschland seine industrielle Innovationskraft. Damit reduzieren wir kritische Abhängigkeiten.“
Auch die australische Regierung unterstützt das Vorhaben. Botschafterin Natasha Smith betonte, beide Länder arbeiteten gemeinsam an nachhaltigen und diversifizierten Lieferketten für kritische Rohstoffe.
Produktion ab 2028 – zehn Jahre ausverkauft
Die Bauzeit ist auf zweieinhalb Jahre angelegt. Ab 2028 soll die kommerzielle Produktion starten. Geplant sind zunächst 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) pro Jahr – genug Rohstoff für etwa 500.000 Elektroauto-Batterien.
Die Abnehmer stehen bereits fest. Vulcan hat langfristige Lieferverträge mit Volkswagen, Stellantis, LG Energy Solution, Umicore und Glencore geschlossen. LG Energy Solution erhält über sechs Jahre 31.000 Tonnen LHM, Umicore im gleichen Zeitraum 23.000 Tonnen. Insgesamt ist die Produktion für die ersten zehn Jahre vertraglich gesichert.
Zero Carbon Lithium: Geothermie als Schlüssel
Die Besonderheit des Lionheart-Projekts: Vulcan kombiniert die Lithiumgewinnung mit Geothermie. Aus der heißen Sole des Oberrheingrabens wird nicht nur Lithium extrahiert, sondern auch erneuerbare Wärme und Strom gewonnen. Am Standort Landau plant Vulcan bis zu 560.000 MWh Wärme und 275.000 MWh Strom pro Jahr.
Damit will das Unternehmen als weltweit erster Produzent klimaneutrales Lithium liefern – „Zero Carbon Lithium“, wie Vulcan es nennt. Die Projektlaufzeit ist auf 30 Jahre ausgelegt. In einer zweiten Phase könnte die Fördermenge verdoppelt werden.
→ Mehr zum Unternehmen: Vulcan Energy: Europas größtes Lithium-Projekt
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