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Xlinks Morocco UK Power Project: Erneuerbarer Strom aus Marokko für britische Wärmepumpen

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Der auch in Deutschland aktive Energieversorger Octopus Energy hat sich an einem besonderen Projekt beteiligt: Das Xlinks Morocco UK Power Project soll sieben Millionen Wärmepumpen britischer Haushalte 20 Stunden täglich mit erneuerbarer Energie aus Marokko beliefern. Dafür wird zwischen den beiden Ländern das längste HGÜ-Kabel der Welt verlegt. Insgesamt sollen vier Unterseekabel verlegt werden, die jeweils 3.800 Kilometer lang sind.

Xlinks plant die Installation von 10,5 Gigawatt Wind und Solar in der marokkanischen Wüste (Region Guelmim-Oud Nour). Die erneuerbare Energien wird dann per Unterseekabel, verlegt in flachen Gewässern entlang der Küste Marokkos, Portugals und Nordspaniens, nach Großbritannien geliefert – im Süden des Landes in Devon wird das Seekabel mit einer Station an Land verbunden. Im Grunde ist das Xlinks Morocco UK Power Project eine kleine Version vom einstmals geplanten Desertec-Projekt, wenngleich hier solare Wärme transportiert werden sollt.

Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Technologie hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, so dass die Energieverluste, die über solch lange Distanzen entstehen, verkraftbar erscheinen. Im Gegenteil: Die Energie aus Marokko ist für die Energieversorgung in Großbritannien besonders wertvoll, weil diese auch verfügbar ist, wenn vor der Küste des Vereinigten Königreichs womöglich gerade Flaute herrscht. In dieser Partnerschaft agieren die Unternehmen ausgesprochen konsequent.

Marokko hat sich zum Ziel gesetzt, ein weltweit führender Anbieter von Solarenergie zu werden, verfügt bereits über einige der weltweit größten Solaranlagen und deckt zwei Fünftel seines Strombedarfs mit erneuerbaren Energien. Es wird enorme wirtschaftliche Vorteile für beide beteiligten Länder geben, da Xlinks grüne Energie und Arbeitsplätze im Ingenieurwesen sowohl nach Großbritannien als auch nach Marokko bringen soll. 

Aktuell gilt das North Sea Link mit einer Länge von 724 Kilometern das längste Unterwasserstromkabel der Welt. Er wurde im Oktober 2021 in Betrieb genommen. Das Seekabel leitet Strom, der aus Wasserkraft gewonnen wurde, von Norwegen in das Vereinigte Königreich. Umgekehrt kann auf diese Weise überschüssige Windenergie von der Insel nach Norwegen geliefert werden. Daneben ist eine lange Verbindung zwischen Australien und Singapur im Projekt AAPowerLink / Sun Cable geplant. Deutschland wiederum hat eine Ökostrom-Autobahn nach Norwegen.

Technisch ist die Länge eines HGÜ-Kabels nicht begrenzt. Allerdings nehmen die Übertragungsverluste bei größeren Entfernungen zu: Bei HGÜ-Systemen gehen pro 1.000 km etwa drei Prozent der übertragenen Leistung verloren. Außerdem gehen etwa 0,7 bis ein Prozent in den sogenannten Wechselstrom-Umrichtern verloren, die an beiden Enden angebracht sind, um den Strom von Wechselstrom in Gleichstrom und wieder zurück in Wechselstrom für die Nutzung in den nationalen Stromnetzen umzuwandeln.

Xlinks Morocco UK Power Project
Symolbild

Das in Großbritannien ansässige Unternehmen XLinks steht hinter dem Xlinks Morocco UK Power Project und plant, dort auch Spannungsquellenwandler einzusetzen. Das Unternehmen hat deshalb mit dem britischen Netzbetreiber National Grid ESO eine Vereinbarung über zwei 1,8-GW-Anschlüsse an das britische Netz in Alverdiscott in Devon geschlossen. Die Verbindungsleitung wäre eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, die ausschließlich für die Versorgung des Vereinigten Königreichs bestimmt ist.

Der Solar- und Windpark, der dafür geplant ist, soll 1.500 Quadratkilometer umfassen. Davon sind 200 Quadratkilometer für Sonnenkollektoren vorgesehen. Es wird erwartet, dass diese von Januar bis März fünfmal so viel Strom erzeugen, als wenn sie im Vereinigten Königreich aufgestellt wären. Und noch mehr spricht für den Standort: Marokko liegt südlich von Portugal, das bis vor kurzem den Rekord für das preisgünstigste Solarstromangebot der Welt hielt.

Die Erzeugungskapazität soll außerdem durch einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 20 Gigawattstunden und einer Leistung von fünf Gigawatt unterstützt werden. Er soll hauptsächlich aus Lithium-Ionen-Batterien bestehen und Schwankungen in der Solar- und Windenergieerzeugung ausgleichen.

In Betrieb gehen soll Xlinks Morocco UK Power Project teilweise in 2027 und vollständig bis Ende des Jahrzehnts. Die Energiekosten pro Megawattstunde sollen vergleichbar sind mit den Kosten für Offshore-Wind – 48 Pfund, was etwa 56 Euro entspricht.

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1 Kommentar
  1. Manfred Thümler sagt

    Sollten wir auch machen

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