Batterieproduktion: Northvolt erhält 52,5 Millionen Euro für Demo-Produktionslinie

Europäische Investitions-Bank gewährt Kredit im Rahmen von Horizon 2020 / Demo-Batterieproduktion in den kommenden Monaten

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Die Geschäftsführung der Europäischen Investitionsbank EIB hat dem Konsortium Northvolt, das in Skandinavien eine europäische Batterieproduktion in einer Gigafactory für Batteriezellen aufbauen will, eine Kreditlinie von 52,5 Millionen Euro zugesichert. Die InnovFin will im Rahmen dieses Horizon 2020-Finanzinstrumentes den Aufbau einer Demo-Produktionslinie in den kommenden Monaten vorantreiben. Ziel ist es, die Qualität und Funktionsfähigkeit der angestrebten Batteriezellen nachzuweisen.

Nach der Vertragsunterschrift soll Northvolt unverzüglich mit dem Aufbau der Produktionslinie beginnen. Die produzierten Lithium-Ionen-Batterien sollen vor allem im Bereich Transport, stationärer Stromspeicher sowie Industrie- und Kunden-Applikationen zum Einsatz kommen. Die Demo-Linie wird von einem Forschungsstandort unterstützt und soll in Västerås bei Fertigstellung 300 bis 400 Personen beschäftigen.

Northvolt nötig, um europäischen Zell-Hunger zu stillen

Der Startschuss für die Demo-Linie ist ein wichtiger Meilenstein für den Aufbau der Gigactory in Skellefteå, den Northvolt in den vergangenen Monaten angekündigt hatte. Zuletzt beteiligte sich Scania, ein Unternehmen des Volkswagen-Konzerns, mit einer stattlichen Summe am Vorhaben. Ziel ist der Aufbau einer Produktion mit 32 Gigawattstunden Batteriekapazität.

Der Aufbau europäischer Zell- und Batterieproduktion ist essentiell, um das zu erwartende Wachstum bei der Elektromobilität abfedern zu können. Bislang stehen die großen Produktionsstätten in Asien – LG und Samsung haben aber inzwischen auch erste Werke in Osteuropa. In der Branche ist es ein offenes Geheimnis, dass derzeit nicht jeder, der Lithium-Ionen-Batterien möchte, auch geliefert bekommt. Das Angebot ist schon heute zu knapp.

Europäische Batterieproduktion bringt Liefersicherheit

Umso wichtiger ist dementsprechend, dass der Aufbau gezielt europäischer Fertigungslinien gelingt, um unabhängiger zu sein von den großen Playern in Asien und den USA. Gehen dort die Märkte in schnelles Wachstum über, werden zunächst die Heimatmärkte bedient. Protektionismus ist ja gerade politisch en vogue. Für den Export könnte es dann weniger Ambitionen geben – umso enttäuschender, dass Bosch oder Continental bislang nicht in die Zellproduktion einsteigen wollen. Neben Northvolt ist Terra-E ein weiteres Konsortium, das ein solches Vorhaben plant. Mehr zu Terra-E gibt es beispielsweise hier im Artikel von golem.de. Mehr zur Situation auch bei ecomento.

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