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Dekarbonisierung in UK: Regierung fördert größten Flüssigluft-Speicher der Welt

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Cleantech-Startup Highview Power baut Langfristspeicher mit flüssiger Luft als Speichermedium in der Nähe von Manchester.

Das britische Cleantech-Startup Highview Power hat jetzt mit dem Bau eines großen Energiespeichers zur mittel- und langfristigen Speicherung von elektrischer Energie in flüssiger Luft begonnen. Die Technologie, die in der Nähe von Manchester erstmals kommerziell umgesetzt wird, ist weltweit einmalig: Die britische Regierung, die das Vorhaben jetzt mit mehr als elf Millionen Euro fördert, sieht darin einen wichtigen Schritt zur Dekarbonisierung der Energieversorgung.

Cleanthinking hatte bereits im Januar kurz über das Projekt bei Manchester und im Jahr 2019 ausführlich über die Technologie von Highview Power zur Flüssigluft-Speicherung berichtet. Jetzt wurde bekannt, dass voraussichtlich noch in diesem Jahr mit dem Bau des Langzeitspeichers (50 Megawatt / 250 Megawattstunden), der sogenannten CRYOBattery, begonnen wird. Ab 2022 soll der kommerzielle Einsatz beginnen.

Bemerkenswert ist: Highview Power war das einzige (!) Cleantech-Unternehmen, das beim vom britischen Energieministerium veranstalteten Wettbewerb „Storage at Scale“ eine Förderung erhielt. Mehr als elf Millionen Euro sind natürlich ein wichtiger Baustein für das kleine Unternehmen bei der Skalierung der Technologie. Vor kurzem erst erhielt das Cleantech-Startup eine Investition vom Industrieunternehmen Sumitomo Heavy Industries (ca. 38,75 Millionen Euro).

Manchester-Projekt: Kooperation mit Carlton Power

Das Projekt in Manchester realisiert das Unternehmen gemeinsam mit dem Kraftwerksentwickler Carlton Power. Die in Carrington Village gelegene Anlage soll eines der größten Energiespeichersysteme Europas werden, und saubere, zuverlässige und kosteneffiziente Langzeitspeicherung ermöglichen. Darüber hinaus planen Highview und Carlton Power weitere Projekte – alleine Vereinigten Königreich mit einem Volumen von mehr als einer Gigawattstunde.

Im Kraftwerk wird die bestehende Umspannstation und die Übertragungsinfrastruktur genutzt. Die Einnahmen stammen aus mehreren Märkten: Arbitrage (Strom kaufen, wenn die Preise niedrig sind, und verkaufen, wenn die Preise hoch sind), Netzausgleich und Hilfsdienste wie Frequenzgang und Spannungsunterstützung.

Der britische Energieminister Kwasi Kwarteng sieht in der CRYO-Battery eine „revolutionäre Anlage, die ein Schlüsselement für die Dekarbonisierung des Landes werden kann.“ The Guardian adelt die saubere Technologie als „Emissionskiller„.

Wettbewerbsfähige Kosten: 110 Pfund pro Megawattstunde

Das kryogene Energiespeichersystem, das mit flüssiger Luft als Speichermedium arbeitet, ist nach Unternehmensangaben die einzige, heute verfügbaren Langzeit-Energiespeicherlösung, die lokalisierbar ist und mehrere Gigawattstunden bieten können. Das entspricht einer lanfristigen Speicherung von Wochen, nicht nur Stunden oder Tagen.

Für Netzbetreiber ist diese Technologie wertvoll, um die Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung zu verbessern und Netzschwankungen auszugleichen. Betrieben als Gigawattspeicher, sind CRYO-Batterien im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien ein idealer Ersatz für Grundlast aus thermischen oder nuklearen Kraftwerken.

Die Kosten sind vertretbar: Mit ca. 110 Pfund pro Megawattstunde für ein 10-Stunden-System mit 200 Megawatt / 2 Gigawattstunden ist die Technologie schon heute, vor ihrem kommerziellen Einsatz, wettbewerbsfähig.

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