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Die Geschichte hinter dem ersten kultivierten Burger der Welt

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Kultiviertes Fleisch: Mehr als 150 Cleantech-Startups arbeiten mittlerweile am Fleisch der Zukunft.

Seit der Vorstellung des ersten kultivierten Burgers vor zehn Jahren hat sich der Sektor rund um kultiviertes Fleisch rasant entwickelt. Was damals als revolutionäre Idee begann, ist heute eine globale Bewegung mit über 150 Cleantech-Startups. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Fortschritte, die in der vergangenen Dekade erzielt wurden, und beleuchten die aktuellen Entwicklungen in der Branche. Erfahren Sie, wie Regierungen in den Sektor investieren und welche Chancen kultiviertes Fleisch für den Klima- und Umweltschutz bietet. Klicken Sie hier um mehr über alternative Proteine und ihre Klimachance zu lesen.

Die Entstehung des ersten kultivierten Burgers vor zehn Jahren war das Ergebnis intensiver Forschungsarbeit und bahnbrechender Technologien. Wissenschaftler und Ingenieure arbeiteten daran, die Grundlagen für die Kultivierung von Fleisch unter kontrollierten Bedingungen zu schaffen. Durch die Verwendung von tierischen Zellen und einem speziellen Nährmedium konnten sie Fleisch in einem Labor herstellen, ohne Tiere zu schlachten.

Das erste Unternehmen, das eine öffentliche Präsentation eines kultivierten Burgers durchführte, war ein europäisches Startup – und zwar Mosa Meat. Am 5. August 2013 präsentierte der niederländische Wissenschaftler Dr. Mark Post auf einer Veranstaltung in London der Weltöffentlichkeit den ersten kultivierten Rindfleisch-Burger. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein einziges Startup, das in diesem Bereich tätig war, geschweige denn etablierte Lebensmittelunternehmen.

Dieses Ereignis markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Lebensmittelproduktion und leitete eine neue Ära ein, in der Fleisch auf nachhaltige und ethische Weise hergestellt werden kann.

Von Null auf Hundert: Der Aufstieg des kultivierten Fleischsektors

Seit der Vorstellung des ersten kultivierten Burgers hat sich der kultivierte Fleischsektor zu einer aufstrebenden Industrie entwickelt. Heute gibt es weltweit mehr als 150 Cleantech-Startups, die an der Entwicklung von kultiviertem Fleisch arbeiten. Diese Unternehmen nutzen innovative Technologien, um Fleisch auf eine Weise herzustellen, die die Umweltbelastung und das Tierleid deutlich reduziert.

Der Anstieg des kultivierten Fleischsektors ist nicht nur auf wissenschaftlichen Fortschritt zurückzuführen, sondern auch auf das steigende Bewusstsein der Verbraucher für Nachhaltigkeit und Tierwohl. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile von kultiviertem Fleisch und sind bereit, diese innovative Alternative zu konventionellem Fleisch auszuprobieren.

  • Während es im Jahr 2013 noch kein einziges Startup gab, arbeiten heute weltweit mindestens 156 Unternehmen an der Kultivierung von Fleisch – 50 davon in Europa. Hinzu kommen zahlreiche Unternehmen aus der klassischen Lebensmittelwirtschaft und aus der Industrie, die in die Branche investieren oder als Zulieferer Vorleistungen erbringen.
  • Bis Ende 2022 hat der Sektor private Investitionen in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar angezogen. In Europa haben sich die Wagniskapitalinvestitionen zuletzt gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht auf 120 Millionen Euro. 
  • Seit Juni 2023 können die Menschen in den USA kultiviertes Fleisch essen, nachdem es die dortigen Behörden für den Verzehr zugelassen haben. Damit sind die USA nach Singapur das zweite Land, wo die Menschen Zugang zu kultiviertem Fleisch haben. Ende Juli 2023 folgte der erste Antrag auf die Zulassung von kultiviertem Fleisch in Europa in der Schweiz. 

Fleisch der Zukunft: Die Fortschritte der letzten zehn Jahre

In den letzten zehn Jahren haben Forscher und Entwickler im Bereich kultiviertes Fleisch enorme Fortschritte erzielt. Die Technologien zur Kultivierung von Fleisch werden immer effizienter und kostengünstiger. Die Produktionsprozesse werden optimiert und skalierbarer, was es ermöglicht, kultiviertes Fleisch in größerem Maßstab herzustellen.

Technisch hat die Branche für kultiviertes Fleisch in den letzten zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht. Die Herstellung des 2013 vorgestellten Burger-Pattys hat zwei Jahre gedauert und die Herstellungskosten lagen bei 250.000 Euro. Heute ist ein kultivierter Hähnchenspieß in Singapur für rund 14 US-Dollar erhältlich und das niederländische Startup Meatable gibt an, dass es eine kultivierte Wurst in weniger als acht Tagen herstellen kann.

Darüber hinaus wird intensiv an der Verbesserung der Textur, des Geschmacks und der Nährstoffzusammensetzung von kultiviertem Fleisch gearbeitet, um eine Erfahrung zu bieten, die dem traditionellen Fleisch in nichts nachsteht. Wenn diese Herausforderungen gemeistert sind, könnte kultiviertes Fleisch eine echte Alternative zu herkömmlichem Fleisch werden, ohne dass dabei Nachteile in Kauf genommen werden müssen.

Regierungsinvestitionen: Deutschland hat Aufholbedarf im kultivierten Fleischsektor

Während viele Länder auf der ganzen Welt in den kultivierten Fleischsektor investieren, hinkt Deutschland etwas hinterher. Obwohl es bereits einige deutsche Startups gibt, die sich auf kultiviertes Fleisch spezialisiert haben, gibt es immer noch einen Bedarf an mehr Unterstützung von Seiten der Regierung.

Erste europäische Regierungen beginnen damit, Forschung und Entwicklung im Bereich kultiviertes Fleisch zu fördern, darunter die Niederlande mit einer Rekordinvestition von 60 Millionen Euro und Großbritannien, das mit 12 Millionen Pfund ein Forschungszentrum zu kultiviertem Fleisch aufbauen will. 

Andere Länder wie die Niederlande, Singapur und Großbritannien haben bereits erhebliche Investitionen in den Sektor getätigt und schaffen damit gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Skalierung von kultiviertem Fleisch. Es ist wichtig, dass auch Deutschland seine Anstrengungen verstärkt und den kultivierten Fleischsektor als eine vielversprechende Lösung für die Zukunft der Lebensmittelproduktion erkennt.

Insgesamt hat sich der kultivierte Fleischsektor in den letzten zehn Jahren rasant entwickelt. Mit immer mehr Unternehmen, die an innovativen Lösungen arbeiten, stehen wir möglicherweise kurz vor einer globalen Veränderung in der Art und Weise, wie Fleisch produziert wird. Kultiviertes Fleisch bietet große Chancen für den Klima- und Umweltschutz, und es ist zu hoffen, dass Regierungen und Verbraucher diese innovative Alternative zunehmend unterstützen werden.

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