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Waldbrand-Warnsystem: Wie Nano-Satelliten helfen sollen

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Waldbrände verursachen Milliardenschäden für Versicherer pro Jahr. Ein Münchener Startup will jetzt mit Nano-Satelliten ein einzigartiges Frühwarnsystem aufbauen.

Dürreperioden wie in den vergangenen Hitzesommern begünstigen die Ausbreitung von Waldbränden, wenn diese durch Unachtsamkeit entstehen – oder gezielt gelegt werden. Umso bedeutsamer ist das, was das Cleantech-Startup OroraTech bietet. Das Unternehmen entwickelt ein einzigartiges Frühwarnsystem für Waldbrände. Dazu wertet OroraTech existierende Satellitendaten aus – und will selbst 100 eigene Nano-Satelliten ins All schicken.

Diese Nano-Satelliten sollen Infrarotkameras an Bord haben, so dass damit innerhalb von 30 Minuten ein Waldbrand erkannt werden kann. Die kleinen Würfel sind erst durch die Miniaturisierung der Elektronik für Handys möglich geworden. Sie haben lediglich eine Kanentlänge von zehn Zentimetern. Ororatech hat überdies besonders kleine Infrarotsensoren entwickelt, die in den zehn mal zehn mal 30 Zentimeter kleinen Satelliten Platz finden.

Waldbrände verursachen global pro Jahr 20 Milliarden Dollar versicherter Schäden und sind für zehn Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Logisch, dass Staaten, aber auch Versicherungen und andere Institutionen Interesse daran haben, entsprechende Waldbrand-Ausbrüche so schnell wie möglich zu erkennen.

Jedes Jahr brennen Waldbrände eine Fläche nieder, die 20-mal so groß ist wie Großbritannien. Im kommenden Jahr wollen die Gründer ihre ersten Satelliten ins All schicken – vorausgesetzt sie finden die nötigen Investoren dafür. Gelingt es, rund 50 Millionen Euro von Geldgebern zu erhalten, könnte das Netz aus 100 Satelliten bis 2024 fertig sein. Neben dem Thema Waldbrände und Lauffeuer sind auch Metereologen und womöglich auch Klimawissenschaftler an den Daten der Münchener interessiert.

OroraTech ist nach eigenen Angaben der erste kommerzielle Anbieter von Infrarot-Satellitendaten zur Früherkennung und Echtzeitüberwachung von Waldbränden weltweit. Die Infrarotkameras ermöglichen, die Erde in verschiedenen Frequenzspektren zu beobachten. Die generierten Datensätze können zur Früherkennung und Kartierung von Waldbränden verwendet werden und dürften so dazu beitragen, die Kosten von Waldbränden und Waldbrandverlusten drastisch zu senken.

OroraTech wurde von Björn Stoffers (Economist & Managing Director), Thomas Grübler (Electrical Engineer & Managing Director), Florian Mauracher (Software Developer) und Rupert Amann (Electronics Developer) gegründet. Die Gründer wurden in den 2019er Forbes 30 unter 30 für Tech aufgeführt. Ororatech hat seit seiner Gründung insgesamt 230.000 Euro aus europäischen Zuschüssen erhalten.

Ororatech ist ein Spin-off des MOVE-II CubeSat-Projekts an der Technischen Universität München (TUM), dessen Satellitentechnologie auf jahrelanger wissenschaftlicher Forschung basiert. Das Unternehmen steht dank der Digitalisierung an der Spitze einer New Space genannten Bewegung, die Nanosatelliten ins All bringen möchte. So klare Dienstleistungen wie die Münchener bietet dabei allerdings kaum ein Wettbewerber an.

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