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Christian Stöcker: Männer, die die Welt verbrennen

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Spiegel-Bestseller des Psychologen und Wissenschaftsjournalisten hat das Potenzial, den Diskurs zu prägen.

Wer Schockwellen und Die Klimaschmutzlobby verschlungen hat, wird „Männer, die die Welt verbrennen“ (Provisions-Links) in Kürze durchackern. Es ist der Bestseller von Journalist, Autor und Fachhochschul-Professor Christian Stöcker, der kenntnis- und faktenreich darlegt, wieso wir den Kampf gegen gewissenlose Geldmacher, egomane Staatslenker und verlogene Propagandisten gewinnen müssen. Wer sind die Verbrenner? Welche Rolle spielen Politiker wie Frank Schäffler und Jens Spahn? Wieso ist so viel Schärfe in der Debatte?

Diese und viele weitere Fragen beantwortet Christian Stöcker in seinem gut lesbaren Werk kompromisslos. Ähnlich wie Claudia Kemfert und Susanne Götze dürfte nun auch Stöcker besonders scharfer, öffentlicher Kritik ausgesetzt sein. Denn die Achse des Öls, wie Stöcker die Männer, die die Welt verbrennen, nennt, will den Diskurs selbst bestimmen. Ein Autor wie Stöcker, der einfach behauptet, die progressiven Transformierer hätten bereits gegen die fossilen Kräfte gewonnen, ist da nicht besonders hoch angesehen.

Der Autor macht deutlich, worum es geht: Ums Geld. Die Öl-Giganten und -Staaten profitieren täglich von drei Milliarden Dollar Gewinn. Wer so reich ist, macht sehr viel, um sein Geschäft abzusichern. Beispielsweise Netzwerke aus Wissenschaftlern und Unternehmern schmieden, um Politik gezielt im eigenen Sinne zu beeinflussen. Charles Koch, einer der Ölmagnaten, ist hierfür das Paradebeispiel: Vor 14 Jahren verhinderte der mittlerweile 88jährige, dass in den USA eine CO2-Steuer eingeführt wird.

Im vergangenen Sommer beschrieb Stöcker Koch in seiner Spiegel-Kolumne als den FDP-Einflüsterer. Hinterbänkler Frank Schäffler organisierte in Koch-Manier eine Parteitags-Mehrheit gegen das Gebäudeenergiegesetz. Anschließend folgte dessen Verwässerung in einem für parlamentarische Verhältnisse unwürdigen teilöffentlichen Schauspiel. Im Ergebnis wurde die Klimatechnologie Wärmepumpe diskreditiert und Menschen ermutigt, noch einmal eine fossile Heizung einzubauen.

Lesen Sie auch: 19 Wärmepumpen-Mythen und Irrtümer zur effizienten Heizung

Kulturkampf als Ablenkungsmanöver

Kulturkämpfe um Fleisch, Gender-Sprache oder den Verbrennungsmotor sind gezielte Ablenkungsmanöver der Achse des Öls und ihrer Gefolgsleute, so Stöcker. Sie dienen etwa dazu, echtes Wissen über Elektroautos, Windkraft (Windenergie News hier) oder alternative Proteine zu verschleiern – oder umgekehrt Desinformation zu verbreiten. Erinnern wir uns an Markus Söder, der behauptet hat, Wärmepumpen würden 300.000 Euro kosten…

Der Kulturkampf in Deutschland ist auch vom Begriff der Technologieoffenheit geprägt – unter diesem Motto darf Jens Spahn die absurde Idee von Bioöl fürs Heizen in Talkshows verbreiten oder Wissing und Lindner Deutschlands Ruf in der EU für E-Fuels für PKWs aufs Spiel setzen. Dabei ist der wissenschaftliche Konsens auf Basis der physikalischen Gesetze seit Jahren klar: Wasserstoff, seine Derivate bzw. darauf basierende E-Fuels sollten nur dort einsetzen, wo Elektrifizierung keine Alternative ist.

Lesen Sie hierzu auch: Elektrifizierung oder Wasserstoff? Energiezukunft in der EU

Das Zeitalter des Feuers hinter uns lassen

Christian Stöckers Buch liest sich auch deshalb so gut, weil er als Psychologe das Verhalten der vielleicht einer Million Menschen beleuchtet, die mit Zeugverbrennen die Welt aufs Spiel setzen, und gleichzeitig deren Netzwerke und Methoden seziert. Das führt teilweise weit zurück in das vergangene Jahrhundert, wenn beleuchtet wird, wie die amerikanische Liebe zum SUV entstand und anschließend manifestiert wurde – beispielsweise mit TV-Serien wie Ein Colt für alle Fälle. Die Serie mit den fliegenden Autos kommt übrigens in diesem Frühjahr als Kinofilm zurück. Natürlich ohne Elektroautos, wie der Trailer beweist.

In Interviews zum Buch betont der Autor immer wieder, es gäbe durchaus ein Happyend am Ende des Buches. Denn all die Fakten und bösen Figuren, die die Welt verbrennen, können durchaus den Eindruck erwecken, wir Transformierer würden gegen eine Übermacht ankämpfen. Allerdings haben die disruptiven Veränderungen etwa bei Solar, Wind und Batterien längst dazu geführt, dass das fossile Netzwerk begriffen hat, dass das eigene Zeitalter abläuft – mit Ablenkung wird mit zunehmender Verzweiflung versucht, das Ende hinauszuzögern.

Interview mit Christian Stöcker zu seinem Buch.

Eine Passage, die all das wunderbar zusammenfasst ist diese:

„Wir können und müssen, pathetisch gesprochen, das Zeitalter des Feuers hinter uns lassen und das Zeitalter des (Sonnen-)Lichts einläuten. Zur Sonne, zur Freiheit, buchstäblich. Wir alle haben lange von der Energie profitiert, die fossile Brennstoffe geliefert haben. Sie hat die Menschheit reicher, mächtiger und
sogar gesünder gemacht. Längst wissen wir aber, dass diese Form der Energiegewinnung sehr schädlich für uns Menschen ist. Und wir wissen auch, wie wir ohne sie auskommen können. Längst
profitieren nur noch die Hersteller fossiler Brennstoffe. Wir alle bezahlen dafür, mit unseren Steuern und unserer Zukunft.“

Oster-Lektüre: Männer, die die Welt verbrennen

Männer, die die Welt verbrennen (Provisions-Link) hat das Potenzial, den Diskurs über Klimawandel, Kulturkampf und Transformation entscheidend zu prägen. Auch deshalb ist das Buch eine ideale Oster-Lektüre für alle, die am Puls der Zeit bleiben wollen – und Interesse haben, die Männer, die die Welt verbrennen in die Schranken zu weisen. Dieses Interesse sollte JEDER von uns haben.

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