
36 fossile Konzerne sind für die Hälfte der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich
Studie unterstreicht Rolle staatlicher und privatwirtschaftlicher Unternehmen
Wie der Guardian unter Berufung auf Daten der Initiative Carbon Majors und des Thinktanks InfluenceMap berichtet, entfielen im Jahr 2023 rund 50 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen aus fossilen Brennstoffen auf nur 36 fossile Konzerne. Staatseigene Konzerne spielen dabei dabei eine dominierende Rolle – allen voran Aramco (Saudi-Arabien), Coal India und CHN Energy (China). Zudem sind die 36 fossilen Konzerne für die dramatische Erhöhung der globalen Erderwärmung verantwortlich.
Die fünf größten staatlichen Energieunternehmen verursachten 2023 Emissionen von insgesamt über 7.000 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent. Aramco allein steht für 1.839 Millionen Tonnen – vergleichbar mit den Gesamtemissionen eines Landes wie Russland. Auch chinesische Staatsunternehmen wie CHN Energy (1.533 Millionen Tonnen) und Jinneng Group (1.228 Millionen Tonnen) tragen maßgeblich zur Klimabilanz bei.
Die fünf größten staatlichen Energieunternehmen verursachten 2023 Emissionen von insgesamt über 7.000 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent.
Die 36 fossilen Konzerne tragen erheblich zu den Klimaproblemen bei und es ist entscheidend, dass Regierungen und Unternehmen global zusammenarbeiten. Ein schnellerer Übergang zu erneuerbaren Energien ist unumgänglich. Die CO₂-Emissionen müssen drastisch reduziert werden, um den Klimawandel einzudämmen. Die Top-Emittenten müssen hier eine Vorreiterrolle einnehmen.
Unter den privat geführten Unternehmen liegen ExxonMobil (562 Millionen Tonnen) und Chevron (487 Millionen Tonnen) an der Spitze. Europäische Konzerne wie Shell (418 Millionen Tonnen) und TotalEnergies (359 Millionen Tonnen) verzeichnen niedrigere Werte, bleiben aber relevante Akteure.
Eigentumsart | Unternehmen (Land) | Emissionen (Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent) |
---|---|---|
Staatseigen | Aramco (Saudi-Arabien) | 1,839 |
Staatseigen | Coal India (Indien) | 1,548 |
Staatseigen | CHN Energy (China) | 1,533 |
Staatseigen | NIOC (Iran) | 1,262 |
Staatseigen | Jinneng Group (China) | 1,228 |
Privatunternehmen | ExxonMobil (USA) | 562 |
Privatunternehmen | Chevron (USA) | 487 |
Privatunternehmen | Shell (Vereinigtes Königreich) | 418 |
Privatunternehmen | TotalEnergies (Frankreich) | 359 |
Privatunternehmen | BP (Vereinigtes Königreich) | 347 |
Es ist entscheidend, dass Regierungen und Unternehmen global zusammenarbeiten. Ein schnellerer Übergang zu erneuerbaren Energien ist unumgänglich. Die CO₂-Emissionen müssen drastisch reduziert werden, um den Klimawandel einzudämmen. Die Top-Emittenten, insbesondere staatliche Unternehmen, müssen hier eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Zukunft des Planeten hängt von diesen wichtigen Maßnahmen ab.
Juristische und politische Implikationen
Die Carbon-Majors-Datenbank dient bereits als Grundlage für Klimaklagen, etwa in US-Bundesstaaten wie New York und Vermont. Sie soll zeigen, wie wenige Konzerne historisch und aktuell für den Großteil der Emissionen verantwortlich sind.
Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit wird in dieser Diskussion hervorgehoben. Es ist entscheidend, dass Unternehmen ihre Verantwortung im Klimaschutz wahrnehmen. Die Kohlenstoffemissionen müssen drastisch reduziert werden, um den Klimawandel einzudämmen. Die Forderung nach einem schnellen Übergang zu erneuerbaren Energien wird immer dringlicher. Es ist unerlässlich, dass alle Akteure, einschließlich staatlicher Unternehmen, ihre Rolle im Kampf gegen den Klimawandel erkennen.
Laut Emmett Connaire von InfluenceMap unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit, Unternehmen stärker zur Rechenschaft zu ziehen – insbesondere angesichts steigender Produktionszahlen trotz Klimazielen.
Kontext: Globale Klimaziele in Gefahr
Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt, dass neue Fossilprojekte ab 2021 nicht mit dem Ziel Netto-Null bis 2050 vereinbar sind. Dennoch expandierten 2023 viele der 169 in der Datenbank gelisteten Unternehmen ihre Aktivitäten. Besonders kritisch ist die Rolle von Kohle, die 41 % der erfassten Emissionen verursacht, gefolgt von Öl (32 %) und Gas (23 %).
Die IEA fordert daher strengere Maßnahmen seitens der Regierungen, um die Klimaziele zu erreichen. Figueres unterstreicht die Dringlichkeit eines schnellen Übergangs zu erneuerbaren Energien. Die unterschiedlichen Positionen der Unternehmen verdeutlichen die Herausforderungen in der Energiewende. Es wird klar, dass internationale Zusammenarbeit entscheidend ist, um den Klimawandel anzugehen. Es bleibt zu hoffen, dass die notwendigen Veränderungen zeitnah umgesetzt werden.
Christiana Figueres, ehemalige UN-Klimachefin, betont: „Die Wissenschaft ist eindeutig: Wir müssen den Ausstieg aus fossilen Energien beschleunigen, statt die Produktion auszuweiten.“ Shell verweist auf eigene Netto-Null-Ziele bis 2050, während andere Konzerne wie Aramco oder Coal India keine Stellungnahmen abgaben.
Die Diskussion um die Klimakrise wird immer dringlicher, da die Auswirkungen bereits spürbar sind. Ein Umdenken in der Energiepolitik ist unumgänglich, um langfristige Schäden zu vermeiden. Die Rolle der Regierungen bei der Umsetzung von umweltfreundlichen Maßnahmen wird zunehmend kritisch betrachtet. Die Forderungen nach nachhaltigen Lösungen werden lauter und erreichen ein globales Publikum. Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger die Dringlichkeit dieser Thematik erkennen und entsprechend handeln.
Hinweis: Die Emissionen umfassen CO₂ aus Verbrennung, Förderung und Zementproduktion. Staatseigene Unternehmen machen 25 der 36 Top-Emittenten aus, darunter zehn aus China.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.