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Energiewende: Cleantech-Startup Ostrom sammelt 20 Millionen Euro ein

Mit Smart Metern, App-Steuerung und virtuellem Kraftwerk will Ostrom den deutschen Strommarkt flexibler, digitaler und klimafreundlicher machen.

Intelligente Stromzähler gelten als Schlüssel für die Energiewende. Doch in Deutschland sind bislang nur rund zwei Prozent der Haushalte damit ausgestattet. Das Berliner Cleantech-Startup Ostrom will das ändern – und bekommt dafür jetzt 20 Millionen Euro frisches Kapital. Ziel: Smart Meter für die Breite, mehr Flexibilität für Verbraucher und ein digitales Kraftwerk im Hintergrund.

Smart Meter, App, KI und ein virtuelles Kraftwerk

Ostrom kombiniert einen Ökostromtarif zum Selbstkostenpreis mit digitaler Nutzerführung: Verträge sind monatlich kündbar, der Verbrauch transparent in der App sichtbar. Der eigentliche Gamechanger aber sind die intelligenten Stromzähler: Sie liefern Echtzeitdaten, machen dynamische Stromtarife nutzbar – und werden von dem Cleantech-Unternehmen subventioniert.

Parallel baut Ostrom mit NeoGrid ein virtuelles Kraftwerk, das Elektroautos, Heimspeicher, Wärmepumpen und Solaranlagen vernetzt. Ziel ist ein ausbalanciertes, flexibles Stromnetz – mit Einnahmeoptionen für teilnehmende Haushalte. Laut Unternehmen sind in vernetzten Haushalten bis zu 1000 Euro im Jahr möglich – eine Zahl, die sicher etwas hochgegriffen ist.

Smart Meter spielen dabei eine zentrale Rolle, um mehr Flexibilität ins Stromsystem zu bringen – ein entscheidender Hebel, damit Solarenergie, Windkraft und Batteriespeicher im nötigen Tempo und Maßstab („Speed & Scale“) integriert werden können.

Digitalisierung im Alltag der Energieversorgung

Neben der Hardware setzt Ostrom auf ein digitales Kundenerlebnis. Schon jetzt werden mehr als 50 Prozent der Kundenanfragen per KI bearbeitet. Die App erlaubt die Steuerung von Ladezielen für E-Autos, die Optimierung von Heizsystemen und die Echtzeit-Verfolgung des Stromverbrauchs.

Ostrom bricht mit alten Branchenlogiken: keine Mindestvertragslaufzeiten, kein Papierkram, kein Lockvogel-Bonusmodell. Damit adressiert das Unternehmen gezielt jüngere, digitalaffine Haushalte, die bewusst ökologisch handeln wollen.

Deutschland hinkt hinterher – Ostrom will Tempo machen

Die Energiewende erfordert digitale Infrastruktur – doch der Smart-Meter-Rollout in Deutschland kommt kaum voran. Laut Smart-Meter-Initiative liegt die Verbreitung bei nur zwei Prozent. Regulatorische Hürden, Fachkräftemangel und fragmentierte Zuständigkeiten bremsen den Fortschritt.

Ostrom will genau hier ansetzen: Die Serie-B-Finanzierung fließt in den Ausbau der Smart-Meter-Installationen und die Automatisierung interner Prozesse. Mit effizienter Software, schlanker Personalstruktur und starker Nutzerzentrierung sieht sich das Start-up als „digitale Speerspitze“ der Energiewende.

Berliner Startup mit Wachstumskurs

Gegründet wurde Ostrom 2020 von Matthias Martensen und Karl Villanueva. Beide brachten Erfahrungen aus der Unternehmensberatung und Start-up-Szene mit. Bereits 2021 ging das erste Produkt live, 2024 folgte der Launch von NeoGrid.

Heute zählt Ostrom zehntausende Kund:innen, ist B-Corp-zertifiziert und hat mit der neuen Finanzierungsrunde über 40 Millionen Euro eingesammelt. Geführt wurde die Runde von Eneco Ventures, dem VC-Ableger des niederländischen Energieunternehmens Eneco. Auch SE Ventures, Union Square Ventures, Adjacent, J12 und Übermorgen investierten erneut.

Skalierbare Hebel für die saubere Stromzukunft

Smart Meter sind nicht nur technische Spielerei – sie sind die Voraussetzung für ein flexibles, dezentrales und grünes Energiesystem. Erst mit ihnen lassen sich Lasten steuern, dynamische Tarife umsetzen und Verbraucher aktiv ins System einbinden.

Ostrom adressiert genau diese Hebel – und zeigt, wie Digitalisierung und Energiewende zusammenspielen können. Ob daraus ein Marktstandard wird, hängt auch von politischen Rahmenbedingungen und Netzbetreibern ab.

Fest steht: Ohne digitale Verbrauchstransparenz, Echtzeitdaten und intelligente Steuerung ist die Energiewende im Alltag nicht machbar. Ostrom bringt diese Bausteine zusammen – mit unternehmerischer Klarheit und wachsendem Einfluss.

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